Hochgiftiger Rauch steigt empor:
Feuerwehr wird zu brennendem Baum gerufen und findet in Vollbrand stehendes Haus vor – Giftige Asbestplatten explodieren aufgrund der Hitze durchgehend – Einsatzkräfte haben aufgrund beengter Verhältnisse kaum Möglichkeit zu löschen – Polizei warnt Bevölkerung durch Lautsprecherdurchsagen vor Rauch
Feuerwehr muss ihre komplette Einsatzausrüstung austauschen, da diese durch Asbest kontaminiert sein könnte – Löscharbeiten ziehen sich über die komplette Nacht hin – Mehrere Dachkonstruktionen samt Dämmung sorgen für Probleme – Spektakuläre Feuerbilder von der Drehleiter und mit der Drohne zeigen Vollbrand sowie problematische Asbestplatten
Datum: Mittwoch, 14. Oktober 2020, 0:00 Uhr
Ort: Zehdenick, Landkreis Oberhavel, Brandenburg
Eigentlich waren sie ausgerückt, um einen brennenden Baum zu löschen. Doch als sie am Einsatzort eintrafen, standen die Feuerwehrkräfte vor einem zweieinhalb-geschossigen Haus, dass auf einer Fläche von 300 Quadratmeter brannte. Und als wäre das noch nicht genug, hörten sie zudem durchgehend verdächtige Knallgeräusche. Sofort wollten die Feuerwehrleute mit dem Löschen anfangen, doch dies gestaltete sich schwieriger als gedacht. „Wir haben hier einen sehr engen Aufstellort und kommen von der Rückseite nicht an das Feuer ran“, berichtet Einsatzleiter Daniel Perrott. Mühsam gelingt es den Freiwilligen Wehrmännern und -frauen sich vorzukämpfen und mit dem Löschen zu beginnen. Doch dabei müssen sie mehr denn je aufpassen. „Das ist keine feine Sache“, stellt Perrot fest. Er meint die Asbestplatten, die auf dem Dach installiert sind und aufgrund der Hitze nach und nach explodieren. „Wir haben eine große Kontamination der Einsatzkleidung und eine große Materialschlacht. Wir müssen neue Schutzkleidung organisieren, sodass wir heil nach Hause kommen.“ Asbest sei extrem schädlich für die Lunge und verantwortlich für schwere Haut- und Atemwegserkrankungen. Auch aus dem Grund fährt die Polizei während des Einsatzes durch die Straßen, um die Anwohner zu warnen und aufzufordern, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Auch die App „KatWarn“ wurde aus dem Grund ausgelöst. Doch nicht nur das Material, was verbaut wurde, sondern auch die Art, wie es verbaut wurde, stellte die Feuerwehr vor Probleme. Die Dachkonstruktion bestand aus drei Zwischendecken sowie eine dicke Dämmung, wo das Feuer hineinwandern konnte. Drohnenbilder aus der Luft zeigen, dass es dadurch sich über das gesamte Dach ausbreiten konnte. Ein effektives Löschen war nahezu unmöglich. Da das Gebäude unbewohnt und spätestens nach dem Brand sowieso abbruchreif war, entschied sich die Feuerwehr dazu, das Dach kontrolliert abbrennen und einstürzen zu lassen. Voraussichtlich erst dann wäre es möglich gewesen, das Haus zu fluten und alle Glutnester damit zu löschen. Der Einsatz wird daher noch bis weit in den Mittwochvormittag hineingehen. Um auch dann noch genug Helfer vor Ort zu haben, wurden diese in der Nacht stückweise ausgetauscht. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Zur Brandursache oder Schadenshöhe ist noch nichts bekannt.
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