Voll im Zeitplan: Richtfest für die kombinierte Rettungs- und Feuerwache in Wildberg

Auf dem Dach der Rettungswache schlugen der Landrat, die Kreistagsvorsitzende, der Amtsdirektor sowie der Bürgermeister die symbolischen Nägel ein. © Amt Temnitz/ Christina Zahn


Nur zehn Monate nach der Erteilung der Baugenehmigung und rund sechs Monate nach dem ersten Spatenstich konnte am Montag bei der kombinierten Rettungs- und Feuerwache in Wildberg bereits Richtfest gefeiert werden. Pünktlich für die symbolischen letzten Nagelschläge auf dem Dach der Wache und den Richtspruch von Dachdecker und Zimmerer Christian Beier kam dann auch die Sonne hervor. 3, 5 Millionen Euro investiert der Landkreis Ostprignitz-Ruppin als Bauherr in diesen Neubau, der aber eine Kooperation mit dem Amt Temnitz ist, das nach Fertigstellung des Gebäudes den Teil der Feuerwache für die örtliche Feuerwehreinheit in Wildberg vom Landkreis mieten wird. Das Projekt sei eine große Hausnummer, zumal man so etwas zuvor noch nicht gemacht habe, betonte daher auch Landrat Ralf Reinhardt in seinem Grußwort. 

Der Neubau befindet sich neben dem Friedhof von Wildberg. ©Sven Hegermann

Grundlage für den Neubau ist ein Grundsatzbeschluss des Kreistages aus dem Jahre 2017, der im Rahmen der Bedarfsplanung des Rettungsdienstes zur Errichtung einer Rettungswache in Wildberg gefasst wurde. „Schon 2017 hat es ein Bekenntnis des Landkreises zu diesem gemeinschaftlichen Vorhaben gegeben. Seither war viel Geduld gefragt, aber diese hat sich mehr als ausgezahlt. Hier in Wildberg eine Rettungs- und Feuerwache in dieser Form zu errichten, ist sinnvoll und auch notwendig. Der Standort mit der Nähe zur Bundesstraße B 167 und zur Autobahn A 24 ist ideal und entspricht damit den Vorgaben des Rettungsdienstbedarfsplans“, sagte der Landrat. 

Landrat Ralf Reinhardt (Dritter von rechts) und Amtsdirektor Thomas Kresse (Zweiter von rechts) dankten allen am Bau Beteiligten. © LK OPR

Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin ist nach dem Brandenburgischen Rettungsdienstgesetz Träger des Rettungsdienstes und somit verantwortlich für die Einhaltung der Hilfsfristen. Das ist der Zeitraum vom Eingang der Notfallmeldung in der Rettungsleitstelle bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes am Notfallort. Im Gebiet der Gemeinde Temnitztal, zu der auch Wildberg gehört, werden diese Hilfsfristen aktuell nicht eingehalten und die Bedarfsplanung des Rettungsdienstes musste dahingehend angepasst werden.

Zahlreiche Feuerwehrleute aus Wildberg waren zum Richtfest gekommen. © Sven Hegermann

Das Amt Temnitz, das als Träger nach dem Brandenburgischen Brand- und Katastrophenschutzgesetz für den örtlichen Brandschutz zuständig ist, beabsichtigte zudem einen Neubau eines Gerätehauses für die örtliche Feuerwehreinheit in Wildberg. Die baulichen Gegebenheiten am gegenwärtigen Standort des Gerätehauses entsprechen nicht den Anforderungen an ein zeitgemäßes Feuerwehrgerätehaus. Das bestehende Gebäude ist stark sanierungsbedürftig und der Standort im Hinblick auf infrastrukturelle Aspekte, wie beispielsweise die Verkehrsanbindung an die B 167, nicht zweckmäßig. In Kooperation beider Träger der jeweiligen Hilfeleistung wurde zur Nutzung von Synergieeffekten die Errichtung einer kombinierten Rettungs- und Feuerwache vorgesehen. Dafür erwarb der Landkreis 2020 das bis dato unbebaute Grundstück an der Friedensstraße 6 in Wildberg. Am 7. Februar 2023 wurde die Baugenehmigung erteilt und am 30. Mai 2023 der symbolische erste Spatenstich getan. Die Fertigstellung der gesamten Baumaßnahme ist spätestens für das erste Quartal 2025 geplant.

Beim Richtfest konnten auch die Baupläne angesehen werden. © LK OPR

Die kombinierte Rettungs- und Feuerwache besteht aus zwei eingeschossigen Gebäudeteilen sowie einem Verbindungsbau. Die Zufahrt für ankommende Rettungskräfte zu den Parkplätzen erfolgt auf der Ostseite der Rettungswache in Richtung Friedhof, um nicht mit ausfahrenden Einsatzfahrzeugen in Kollision zu geraten. Die Gebäudetechnik wird energieeffizient ausgerichtet sein. Dafür wird eine Photovoltaikanlage inklusive Batteriespeicher installiert und die Beheizung der Gebäude erfolgt über zwei Luft-Wärmepumpen.

Die zukünftige Rettungswache liegt am Ortsausgang von Wildberg. © Sven Hegermann

Die Rettungswache besteht dabei aus einer Fahrzeughalle mit zwei Stellplätzen für die Rettungswagen sowie einem Desinfektionsraum. Über einen Verbindungsgang wird dann der Sozialtrakt erschlossen, der zwei Ruheräume, einen Aufenthaltsraum, eine Küche, ein Lager sowie Umkleidebereiche, Duschen und WC-Bereiche für Damen und Herren umfasst.

Einblick in die Fahrzeughalle der zukünftigen Rettungswache. © LK OPR

Der Gebäudeteil für die Feuerwehr besteht aus einer Fahrzeughalle für drei Feuerwehrfahrzeuge. Zum dazugehörigen Sozialtrakt, der über einen Verbindungsgang von der Fahrzeughalle erschlossen wird, gehören ein Aufenthaltsraum, eine Küche, ein Büro für die Ortswehrleitung, Umkleideräume für 14 Männer und zwölf Frauen, jeweils mit Spinten in Schwarz/Weißtrennung, Duschen und WC-Bereiche für Damen und Herren. Außerdem gibt es Abstellräume, eine Werkstatt, einen Trocknungsraum und den Hausanschlussraum.

Auf den Richtspruch wurde mit Orangenlimonade angestoßen. © LK OPR

Beim Richtfest dankten Landrat Ralf Reinhardt und der Temnitzer Amtsdirektor Thomas Kresse allen am Bau Beteiligten. Der Bau sei ein Grund zur Freude, so Thomas Kresse, der ausdrücklich dem Landkreis und dem Landrat dankte. Man habe eine starke Feuerwehr, die sich in dem Neubau sicher zuhause fühlen werde, war der Amtsdirektor überzeugt. „Sie müssen dieses Gebäude dann mit Leben füllen“, gab der Landrat den anwesenden Feuerwehrkräften aus Wildberg mit auf den Weg. Gemeinsam mit der Kreistagsvorsitzenden Sigird Nau, dem Temnitztaler Bürgermeister Michael Mann stiegen nach den Grußworten dann Landrat und Amtsdirektor auf das Dach der neuen Wache, um die symbolischen letzten Nägel einzuschlagen und mit Orangenlimonade auf den Richtspruch anzustoßen. 

Alle Beteiligten freuen sich über den stetig wachsenden Neubau. © LK OPR

Fotos/Text: LK OPR

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