Auf einen erfreulichen Rückgang der Verkehrsunfälle im Jahr 2020 kann die Polizeidirektion Nord zurückblicken. Insgesamt ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der PD Nord (Landkreise Prignitz, Ostprignitz-Ruppin und Oberhavel sowie auf den Bereichen der Bundesautobahnen 10, 14, 19, 24 und 111) insgesamt 12.348 Verkehrsunfälle. Das sind 15,9 % oder 2.332 Unfälle weniger als im Jahr 2019. Auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden minimierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 247 auf 1.253. Somit sank auch die Zahl der Verletzten um 366 auf 1.529. Leider müssen wir bei den Verkehrsunfällen mit Getöteten im Jahr 2020 auf eine traurige Bilanz blicken. Insgesamt starben im Bereich der PD Nord 29 Menschen. Das sind 10 Personen mehr als im Jahr 2019.
6.972 (-14,6 %) und somit 56,5 % der 12.348 Verkehrsunfälle ereigneten sich innerhalb geschlossener Ortschaften. Außerhalb geschlossener Ortschaften wurden 4.201 (-9,6%) und somit 34 % aller Unfälle registriert. 1.175 Kollisionen (-37,1%) und somit 9,5 % der Unfälle wurden auf den Bundesautobahnen verzeichnet. Hierbei ist der größte Rückgang an Verkehrsunfällen im Bereich der Bundesautobahnen festzustellen.
In der PD Nord wurden bei 1.253 (-247) Verkehrsunfällen mit Personenschaden 1.529 (-366) Personen verletzt und 29 (+10) Personen getötet.
46 % der Gesamtunfallzahl ereigneten sich auf dem Gebiet des Landkreises Oberhavel, 30 % im Landkreis Ostprignitz-Ruppin und 24 % im Landkreis Prignitz.
Doch auch wenn insgesamt ein Rückgang der Verkehrsunfallzahlen zu verzeichnen ist, so bleiben die traditionellen Hauptunfallursachen weiterhin bestimmend. Die Hauptunfallursachen Überholen (379 VU), Alkohol/Drogen (214 VU), Vorfahrt/Vorrang (730 VU), Abbiegen (342 VU), Abstand (943 VU) und Geschwindigkeit (832 VU) sind für 75 % aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden und 100 % aller Verkehrsunfälle mit Getöteten ausschlaggebend gewesen.
Auch wenn die Zahl der Verkehrsunfälle mit Wild um 342 auf 3.470 Unfälle zurückgegangen ist, so liegt die Zahl des Jahrs 2020 weiterhin über der Zahl der Vorjahre 2010 bis 2018. Innerhalb der PD Nord ereigneten sich die meisten Wildunfälle (43 %) im Landkreis Prignitz.
Unfälle mit Beteiligung von Güter-Kraftfahrzeugen sind mit 1.914 Unfällen (ca. 15.5 %) am Gesamtunfallgeschehen sowie an ca. 10 % der Verkehrsunfälle mit Personenschaden, 24 % der Getöteten und 10 % der Verletzten beteiligt. Bei LKW-Unfällen wurden 7 Personen getötet.
Auf den Bundesautobahnen im Zuständigkeitsbereich der PD Nord ereigneten sich im Jahr 2020 insgesamt 1.175 (-37,1 %) Verkehrsunfälle. Bei 89 (-35%) dieser Unfälle wurden 150 (-34,2%) Personen verletzt und vier Personen getötet (+4 Personen). Eine Vielzahl dieser Unfälle sind auf die drei Hauptunfallursachen Geschwindigkeit (271), Abstand (154) und Überholen (164) zurückzuführen.
Im Aus- und Neubaubereich der Havellandautobahn, welcher eine Strecke von 65 km umfasst, ereigneten sich 663 der Unfälle (512 im restlichen BAB Bereich). Das ist ein Rückgang von 45,2 % im Vergleich zum Jahr 2019.
Trotz des aufgrund der Beschränkungen der jeweiligen Eindämmungsverordnungen herrschenden geringeren Verkehrsaufkommens wurden im Jahr 2020 insgesamt im Bereich der PD Nord 399.975 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt und geahndet. Dies sind etwa 90.000 Verstöße weniger als im Jahr 2019, doch es zeigt, dass das Thema überhöhte Geschwindigkeit weiterhin konsequent verfolgt werden muss.
Trotz des Rückgangs an Unfallzahlen lautete die Bilanz der PD Nord für das Jahr 2020:
alle 43 Minuten ereignet sich ein Verkehrsunfall
Alle 7 Stunden ereignet sich ein Verkehrsunfall mit Verletzten
Jeden Tag werden vier Personen bei Verkehrsunfällen verletzt
Alle 13 Tage stirbt ein Mensch bei einem Verkehrsunfall
Der Leiter der Polizeidirektion Nord Frank Storch bedauert die gestiegene Anzahl der bei Verkehrsunfällen Getöteten. „Doch dies ist für uns eine Bestätigung, dass wir die repressiven und auch die präventiven Maßnahmen weiter vorantreiben müssen, um dazu beizutragen, unserer Straßen sicherer zu machen.“, so Frank Storch. „Unser Ziel muss es sein, dass wir die Zahlen der Verkehrsunfälle und vor allem die mit schweren Folgen weiter senken.“